Perowskit-Solarzellen könnten die Photovoltaik revolutionieren – Europas Forschung treibt Effizienz, Nachhaltigkeit und neue Anwendungen voran. Initiativen wie das Perowskit-Kompetenzcluster Baden-Württemberg bringen Laborinnovationen in die Praxis, die auf der Transform IT Europe 2026 in Brüssel präsentiert werden.
Von Jan Nintemann und Jochen Siegle; Foto Chirayu Trivedi via Unsplash
Europa setzt zunehmend Maßstäbe in der Forschung zu Perowskit-Solarzellen, einer Schlüsseltechnologie für die nächste Generation der Photovoltaik.
Zahlreiche europäische Forschungsverbünde, darunter PEARL, NEXUS, PERCISTAND und SUNREY, treiben Innovationen bei Effizienz, Lebensdauer und Nachhaltigkeit voran.
Spitzeninstitute wie das Fraunhofer ISE, Helmholtz-Zentren, Empa, KIT oder TNO in den Niederlanden leisten hier Pionierarbeit – sowohl bei Tandemzellen als auch bei flexiblen und transparenten Modulen.
Schneller Praxis-Transfer angestrebt
Nun ein neuer Höhepunkt: Das Perowskit-Kompetenzcluster Baden-Württemberg, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), bündelt Expertise von ZSW, KIT und Universität Stuttgart. Ziel ist der schnelle Transfer von Laborergebnissen in die industrielle Praxis – ein klares Signal für Deutschlands und Europas führende Rolle in dieser Technologie.
Die Photovoltaik gilt nach Ansicht der Forscher:innen als zentrale Technologie für eine resiliente und nachhaltige Energieversorgung in Europa. Ausgebaute PV-Kapazitäten sollen den wachsenden Energiebedarf decken, der durch
Elektromobilität, Dekarbonisierung von Industrieprozessen, Wärmeversorgung und die Produktion von grünem Wasserstoff entsteht. Dies erfordert höhere Leistungsfähigkeit bestehender PV-Technologien, neue Anwendungsbereiche und sinkende Kosten.
Europa im globalen Vergleich
Europa ist in der Perowskit-Forschung technologisch wettbewerbsfähig, insbesondere bei Prototypen, Materialinnovationen, Lebensdauer und Modultests unter realen Bedingungen. Die höchsten Labor-Effizienzen bei Perowskit-/Silizium-Tandemzellen stammen jedoch häufig aus China oder internationalen Kooperationen mit starken Industriepartnern.
Bei Produktionskapazität und Markteinführung liegt Europa noch hinter China zurück, das massiv in Fertigung investiert und große Stückzahlen liefert. Europas Stärke liegt hingegen in Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Qualitätsstandards – etwa durch geringe Bleibelastung, Recycling, Lebensdauer und dezentrale Anwendungen wie BIPV oder flexible Module.
Europa profitiert zudem von starken Förderprogrammen wie Horizon Europe und dem Green Deal. Allerdings sind industrielle Skalierung und Kostendruck oft geringer als in Asien, weshalb der Transfer von Labor zu Großproduktion eine Schlüsselaufgabe bleibt.
Die Transform IT Europe 2026 in Brüssel bietet eine internationale Bühne für diese Entwicklungen: Mit starkem Fokus auf Greentech können Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Start-ups ihre neuesten Solarinnovationen präsentieren und wertvolle Kontakte knüpfen. Wir laden alle Solar-Player ein, Teil dieser zentralen Networking- und Innovationsplattform im Mai 2026 zu sein.
Fazit: Europa ist technologisch führend und investiert strategisch in Nachhaltigkeit und Skalierung. Initiativen wie das BW-Kompetenzcluster sowie zahlreiche Forschungszentren in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und weiteren europäischen Ländern schaffen die Rahmenbedingungen, um Forschung, Industrie und Marktchancen optimal zu verbinden.
Quellen & Links