August 15, 2025

Kreislaufwirtschaft: Plastik-Abkommen gescheitert – Europa muss jetzt vorangehen

Das globale Plastik-Abkommen ist gescheitert – und die Plastikflut rollt weiter. Europa muss jetzt vorangehen, um die Produktion zu senken, Einwegplastik zu stoppen und Kreislaufwirtschaft großzumachen. Die TransformIT Europe 2026 ist der Ort, an dem wir Lösungen gemeinsam umsetzen.

Von Jan Nintemann und Jochen Siegle; Foto: Naja Bertolt Jensen

Drei Jahre lang haben rund 180 Staaten verhandelt. Drei Jahre, in denen Millionen Tonnen Plastik in unsere Meere, Flüsse und Böden gelangt sind. Und wofür? Für nichts. Die Abschlussverhandlungen in Genf endeten in einem Desaster: Kein Vertrag, keine Verpflichtungen, keine Hoffnung auf schnellen Fortschritt.

Ein Scheitern mit Ansage

Schon vor Tagen war klar: Die Fronten sind verhärtet. Mehr als 100 Länder – die sogenannte High Ambition Coalition – wollten die Plastikproduktion drastisch begrenzen, Einwegplastik verbieten und eine echte Kreislaufwirtschaft voranbringen. Auf der anderen Seite: die Ölstaaten wie Saudi-Arabien, Iran und Russland, die am Rohstoff verdienen und lieber am Abfallende ein bisschen aufräumen wollen, statt an der Quelle zu drehen.

Das Ergebnis: Ein Vertragsentwurf, aus dem fast alle bindenden Verpflichtungen gestrichen waren – zu weich, zu wirkungslos. Selbst dieser wurde nicht verabschiedet.

Eine Chance vertan – und Zeit, die wir nicht haben

Die UN hatte 2022 ein klares Mandat formuliert: Das Abkommen sollte den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfassen – von der Produktion über das Design bis zur Entsorgung. Was wir stattdessen bekommen haben: eine vertagte Sitzung ohne neuen Termin.

Es ist nicht das erste Mal, dass diese Verhandlungen scheitern – schon im Dezember in Busan gab es keinen Durchbruch. Die Plastikindustrie und ihre Verbündeten haben wieder Zeit gewonnen – Zeit, in der sie weiter Milliarden mit Produkten verdienen, die unsere Welt vergiften.

Plastik: Ein globales Gesundheits- und Klimaproblem

500 Millionen Tonnen Plastik werden jedes Jahr produziert. Ohne harte Regeln werden es bis 2060 dreimal so viele sein, warnt das UN-Umweltprogramm (UNEP).

Plastik tötet Meerestiere, zerstört Ökosysteme, gefährdet unsere Gesundheit. Mikro- und Nanoplastik landen in unseren Organen, sogar im Gehirn, schädigen das Immunsystem, fördern Entzündungen und verstopfen Arterien.

Genf ist ein Armutszeugnis für die Weltgemeinschaft

Dieses Scheitern ist nicht nur peinlich – es ist gefährlich. Wir brauchen ein Abkommen, das Produktion radikal reduziert, Einwegplastik verbannt und Unternehmen in die Pflicht nimmt.

Kein Abkommen ist zwar besser als ein zahnloses Papier. Aber kein Abkommen heißt auch: Die Plastikflut geht ungebremst weiter. Jeder Tag ohne Regeln ist ein Tag, an dem wir die Krise verschärfen.

Es ist Zeit, den Druck massiv zu erhöhen – auf Regierungen, auf Konzerne, auf uns selbst.

Warum Europa zusammenarbeiten muss

Kein Land kann dieses Problem allein lösen. Handel, Lieferketten und Umweltfolgen sind global. Deshalb ist europäische Zusammenarbeit entscheidend, um mit starker Stimme in internationalen Verhandlungen aufzutreten und um Lösungen grenzüberschreitend zu skalieren.

Die Rolle von TransformIT Europe 2026

Messe- und Konferenz-Plattformen wie TransformIT Europe 2026 werden entscheidend sein: Hier treffen sich Technologieanbieter, Politik, NGOs, Industrie und Startups, um konkrete Projekte und Allianzen zu schmieden – für eine digitale und nachhaltige Transformation, die auch die Plastik-Krise angeht.

Wir laden alle Stakeholder, Innovator:innen und Entscheider:innen herzlich ein, sich vom 5.–8. Mai 2026 in Brüssel zu vernetzen, Ideen voranzutreiben und gemeinsam Lösungen gegen die globale Plastikflut zu entwickeln.

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