Oktober 17, 2025

Durstige KI: Europas digitale Zukunft nur gemeinsam nachhaltig gestalten

Europa will beim KI-Ausbau weltweit führend sein – doch der enorme Wasserverbrauch von Rechenzentren stellt gerade trockene Regionen vor große Herausforderungen. Gemeinsam müssen wir eine nachhaltige digitale Transformation gestalten und unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft sichern. Wie das gelingen kann diskutieren wir bei der TransformIT Europe in Brüssel.

Von Jan Nintemann und Jochen Siegle; Foto: Tony Litvyak via Unsplash.

Im April 2025 präsentierte die Europäische Union ihren ambitionierten Aktionsplan „KI-Kontinent“. Ziel ist es, Europa zum globalen Zentrum für Künstliche Intelligenz zu machen.

Dafür sollen 200 Milliarden Euro investiert und bis zu fünf KI-Gigafabriken sowie 13 weitere KI-Fabriken errichtet werden. Doch während die technologischen Perspektiven vielversprechend sind, gibt es wachsende Bedenken hinsichtlich der ökologischen und sozialen Verantwortung.

Der Oxford-Forscher Kevin Grecksch, Experte für Wasserforschung, Politik und Management, weist darauf hin, dass bei den Plänen vor allem ein Thema zu kurz kommt: die Nachhaltigkeit und die sichere Versorgung mit Wasser.

Wasserverbrauch von Rechenzentren als Herausforderung

Schon klassische Rechenzentren benötigen enorme Mengen Wasser zur Kühlung – im Durchschnitt über 21.000 Kubikmeter pro Jahr. KI-Rechenzentren mit besonders leistungsstarker Hardware brauchen sogar noch mehr. Gleichzeitig stehen rund ein Drittel der europäischen Regionen unter permanentem Wasserstress.

In diesen Gebieten kann es zu Engpässen kommen, und Behörden müssen Wassernutzungen einschränken. Die Frage stellt sich daher: Was passiert, wenn Rechenzentren in wasserarmen Regionen plötzlich kein Kühlwasser mehr erhalten?

Südeuropa als Zentrum der KI-Expansion

Trotz dieser Risiken bauen große Technologieunternehmen wie Amazon, Microsoft und Meta derzeit riesige KI-Standorte in Spanien, und Google plant drei neue Rechenzentren in Griechenland – Regionen, die regelmäßig von Dürre betroffen sind.
Paradoxerweise sind gerade trockene und sonnige Gebiete attraktiv: Niedrige Luftfeuchtigkeit schont die Hardware, die hohe Sonneneinstrahlung ermöglicht kostengünstige Solarenergie. Doch der Vorteil für die Infrastruktur kollidiert direkt mit der begrenzten Wasserverfügbarkeit.

Innovative Lösungen für eine nachhaltige digitale Infrastruktur

Glücklicherweise zeigt die Industrie bereits Wege auf, wie KI-Rechenzentren wasserärmer betrieben werden können. Microsoft testet beispielsweise Rechenzentren, die vollständig ohne Kühlwasser auskommen, etwa durch Luft- oder Meerwasserkühlung.

Weitere Ansätze setzen auf die Wiederverwendung von Abwasser oder geschlossene Kreislaufsysteme. Ziel ist es, sogenannte „Water Positive Data Centers“ zu schaffen – Anlagen, die langfristig mehr Wasser an die Umwelt zurückgeben, als sie verbrauchen.

Gemeinsam für eine nachhaltige digitale Transformation

Der europäische KI-Ausbau steht an einem entscheidenden Punkt. Europa kann technologisch führend sein, doch dies darf nicht zulasten natürlicher Ressourcen gehen. Damit die digitale Transformation wirklich nachhaltig gelingt, müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam handeln. Nur wenn wir in Europa zusammenhalten, können wir unseren Kindern und kommenden Generationen eine lebenswerte Zukunft hinterlassen.

Die TransformIT Europe 2026 im Mai wird die zentrale Plattform sein, die alle relevanten Player in Europa zusammenbringt – um genau diese Vision einer nachhaltigen, innovativen und verantwortungsvollen digitalen Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen.

Quellen & Links

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